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6. Beratercafé der DLG Eifel eG - Arbeitsbedingungen gesundheitsgerecht gestalten – nehmen Sie Ihre Mitarbeiter mit

Teilgenommen haben:

  • Herr Göttgens, Fa. PE Becker
  • Herr Duisberg, Stiftung EvA
  • Herr Brauckmann, Stiftung EvA
  • Herr Arnold, Sozialwerk Communio in Christo e.V.
  • Herr Gehlen, Autohaus Köth
  • Frau Röder, ProfiPress
  • Herr Menser, ProfiPress
  • Herr Poth, Bohnen & Mies GmbH
  • Frau Schäfer, Sportwelt Schäfer
  • Frau Kürsten, REWE Koch
  • Herr Hoß, VR-Bank Nordeifel eG

vom Projektteam:

  • Frau Dr. Hoß, Projekt „Gesunde Region Eifel“
  • Frau Sander, Projekt „Gesunde Region Eifel“ (Eichenberg-Institut)
  • Frau Voerste, Projekt „Gesunde Region Eifel“
  • Herr Obertanner, Projekt „Gesunde Region Eifel“

 

Begrüßung und Vorstellung

Das Beratercafé beschäftigte sich dieses Mal mit dem Thema der „Arbeitssituationsanalyse zur Einbindung von Beschäftigten bei der Entwicklung einer gesundheitsgerechten Arbeitsgestaltung.“ Zur Einführung gab es eine kurze Vorstellungsrunde mit der daran verknüpften Fragestellung, welches Interesse die Teilnehmer an diesem Thema haben.

Einführung in das Thema „Arbeitssituationsanalyse“

Nach der Vorstellungsrunde und der Erfragung der Beweggründe der Teilnehmer, an diesem Beratercafé teilzunehmen, gaben Frau Dr. Katharina Hoß und Frau Erika Sander eine kurze Einführung über die Methode der „Arbeitssituationsanalyse“.

 

Die aktive Beteiligung an der Gestaltung der Arbeitsbedingungen ist ein wichtiger Bestandteil gesundheitsgerechter Personalführung. Die Partizipation schafft dabei per se eine erhöhte Mitarbeitermotivation, eine Erhöhung der Arbeitszufriedenheit, des Engagements sowie eine verbesserte Akzeptanz von Veränderungen. Im Rahmen eines betrieblichen Gesundheits-managements sowie bei der Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen psychischen Gefährdungsbeurteilung bietet sich die Arbeitssituationsanalyse zur Einbindung von Beschäftigten bei der Entwicklung einer gesundheitsgerechten Arbeitsgestaltung an.

 

Nach der Vorstellung der Methoden, um Mitarbeiter einzubinden, ging es im weiteren Verlauf vor allem um Erfahrungen aus der Unternehmer- und Beraterpraxis und welche Faktoren bei der gesundheitsgerechten Arbeitsplatzgestaltung eine große Rolle spielen. Zu diesen Faktoren wurde das Plenum befragt; wichtig für den Mitarbeiter sind dabei Handlungsspielräume, mitarbeiterorientierte Führungskultur und Kommunikation sind, aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Arbeitssicherheit als auch das Gemeinschaftsgefühl.

Daran anschließend folgte von Frau Dr. Hoß eine kurze Einführung in die Vorgehensweise zur Arbeitssituationsanalyse. Anhand eines Schaubildes erklärte Frau Dr. Hoß die einzelnen Schritte, die für den Aufbau dieser Analyse Gültigkeit haben: Im ersten Schritt müssen die Belastungen und Ressourcen ermittelt werden. Es handelt sich dabei um die Feststellung, welche Arbeitsbedingungen in einer Abteilung/ in einem Team vorliegen. Der zweite Schritt ist die Ermittlung der Beanspruchung. Hierbei geht es darum, die bestehenden Arbeitsbedingungen auf ihre Wirkung auf die Beschäftigten hin zu beleuchten. Anschließend können die Ursachen sowie betriebliche Lösungen gemeinsam mit den Beschäftigten diskutiert und erarbeitet werden.  Der folgerichtig weitere Schritt sieht dann eine kontinuierliche Umsetzung der Verbesserungsvorschläge vor.

Fallbeispiel in der Stiftung EvA

Im Anschluss an die Einführung in das Thema und der Diskussion stellte Herr Arno Brauckmann, Pflegedienstleiter bei der Stiftung EvA ein Fallbeispiel aus seinem Unternehmen vor. Er erläuterte kurz den Ablauf einer Arbeitnehmerbefragung zur Wertschätzung in der Pflege und legte dem Plenum ausgewählte Ergebnisse dar. Diese wurden neben Herrn Brauckmann auch von der Geschäftsleitung der Stiftung EvA , Herrn Malte Duisberg, kommentiert. Herr Duisberg und Herr Brauckmann erläuterten, wie die Mitarbeitenden eingebunden wurden, worauf besonders geachtet wurde und wie später die Umsetzung funktioniert hat. Sie betonten, dass vor allem Transparenz im gesamten Prozess gefragt ist: „Dem nachgelagerten Soll-Ist-Vergleich müsse man sich stellen - auf allen Ebenen und Teams. Neue Wege gehen ist ein Lernprozess, der Zeit braucht, aber alle weiterbringe.In „Erfolgsbesprechungen“ werde benannt, was gut gelaufen ist. Wichtig sei eben, den Fokus nicht immer nur auf Defizite zu richten, sondern auch die positiven Aspekte der Arbeit zu sehen. Dies trägt enorm zur Motivation bei.“

Nach der Vorstellung von Herrn Brauckmann und der anschließenden Diskussion wurde zum Abschluss des Beratercafés das Plenum von Frau Sander konkret nach den positiven Aspekten der Arbeitssituationsanalyse gefragt und welche Kriterien dabei zu berücksichtigen sind. Das Ergebnis findet sich in der folgenden Tabelle:

 

Positive Aspekte

Zu berücksichtigen

Step by step

Nicht zu viele Baustellen

Transparenz schaffen -> gute Kommunikation über das, was passiert

Führungskräfte ins Boot holen

„Wir“-Gefühl schaffen

Einbezug aller Systeme (Betriebsrat etc.)

Einbindung = gesundheitsgerecht

Es kann sein, dass es zu Konflikten kommt

Dranbleiben, Kontinuität schaffen

Bewusstsein darüber schaffen, positive und negative Aspekte wahrzunehmen

Konkrete Umsetzung, realistische Schritte

Grenzen für negative Kritik (Ausmaßdelta setzen)

Konfliktbereitschafts (-fähigkei)

Parallelorganisation/-prozesse

Realismus und Akzeptanz

Permanenter Wandel

 

Den Mitarbeiter in seiner Gesamtsituation (auch privater Kontext) sehen

 

Nach Zusammentragen der Ergebnisse der Gruppearbeit war das Beratercafé zu Ende. Zum Abschluss des Seminars wurden nach einem allgemeinen Feedback gefragt, in denen die Teilnehmer ihre Meinung zum Beratercafé und zum Thema wiedergeben konnten. Das Beratercafé wurde wiederum als sehr positives Format zur Vorstellung eines Gesundheitsthemas und zum Austausch der Unternehmen untereinander von den Teilnehmern bewertet und der Wunsch nach weiteren Beratercafés klar zum Ausdruck gebracht.