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Interview mit dem Vorstand der DLG-Eifel eG

Die DLG Eifel eG bezeichnet sich selbst als Mitmachgenossenschaft und ist ein lebendiges Netzwerk von regionalen Unternehmen und Organisationen

Wir setzen unsere Interviewreihe fort mit dem Vorstand der Dienstleistungsgenossenschaft Eifel DLG eG

 

Herr Hees, Sie sind als Vorstandsvorsitzender fast seit Gründung ein Vorstandsmitglied in der DLG Eifel eG. Sie und ihre Vorstands- und Aufsichtsratskollegen engagieren sich für die DLG Eifel. Was bewegt Sie zu dieser ehrenamtlichen Tätigkeit und wie sind Ihre DLG-Erfahrungen in den vergangenen Jahren? Was genau steckt hinter der genossenschaftlichen Idee?

Joachim Hees: „Wir haben bereits vor der Gründung der DLG mit der Familiengenossenschaft und dem INQA-Audit viel für unsere Mitarbeiter erreichen können. Das wollen wir mit der DLG fortsetzen. Gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen wollen wir die Arbeitswelt gestalten. Wir wollen zeigen, wie stark unsere Region ist und wie lohnenswert es ist, hier zu arbeiten. Wir wollen Mitarbeiter an die Unternehmen in der Region binden. Die DLG ist eine Genossenschaft. Eine Mitmachgenossenschaft.

Um unsere Ziele umsetzen zu können, sollten sich unsere Mitglieder gemeinsam einbringen.“

 

Herr Pelzer, Sie sind mit Ihrer Anwaltskanzlei in Schleiden ansässig und seit Generationen in der Eifel-Region verwurzelt. Die DLG folgt einem solidarischen Gedanken: „Gemeinsam ist man stark.“ Warum ist das besonders in der aktuellen Zeit von großer Bedeutung?

Sebastian Pelzer: „Gerade die gegenwärtige Situation verdeutlicht aus meiner Sicht nochmals im Besonderen die enorme Wichtigkeit der genossenschaftlichen Idee, durch gemeinschaftliches Engagement und die Bündelung von Kräften zu gemeinsamem Mehrwert zu gelangen, und zwar in wirtschaftlicher wie sozialer Hinsicht. Die Mitgliedsunternehmen leben die Identifikation mit unserer Region, mit all ihren Eigenheiten, Vorzügen und auch Erschwernissen des ländlichen Raums.

Niemals kamen Veränderungen schneller und massiver. Die persönliche Vernetzung innerhalb der Mitgliedsunternehmen aus den verschiedensten Branchen öffnet hier immer wieder neue Horizonte und Möglichkeiten des Zugriffs auf die jeweiligen Wissenspools untereinander. Der intensive Austausch wird gerade auch in den Arbeitskreisen und Unternehmertreffen gelebt, zuletzt insbesondere auch, um auf die geänderten Gegebenheiten in Zeiten der Pandemie und die damit einhergehenden Veränderungsnotwendigkeiten gestärkt zu reagieren.“

 

Wie profitieren Sie selbst von den DLG-Angeboten?

„Durch unsere aktive Mitgliedschaft in der DLG und die Teilnahme an den unterschiedlichen Arbeitskreisen zu Personalführung, Gesundheit und Digitalisierung sowie auch den hierzu ins Leben gerufenen Beratercafés stehen wir im unmittelbaren, regelmäßigen Informations- und Wissensaustausch mit den Unternehmen und Köpfen der Region.

Im Bereich der Digitalisierung konnten wir so z. B. auch bereits zur Zeit des ersten Lockdowns unmittelbar die notwendigen Maßnahmen zum vollwertigen mobilen Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiter umsetzen, Arbeitsabläufe umstellen und nochmals für alle optimieren. Hierdurch konnte auch, neben den rein unternehmerischen Notwendigkeiten, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf – in Zeiten von Homeschooling und gesteigertem Kinderbetreuungsbedarf – angemessen reagiert werden.

Dabei helfen die unterschiedlichen Angebote der DLG Eifel weiter auch, die richtige Balance von Innovation und Tradition zu finden, aus dem Willen, sich weiterzuentwickeln, und dem Mut, das zu wahren, wofür einen andere schätzen.“

 

Frau Renn, Sie sind bei der Stadt Schleiden die Teamleiterin für Wirtschaft & Tourismus und verstehen dies als förderndes und forderndes Instrumentarium für eine nachhaltig zukunftsfähige Wirtschaftsstruktur. Wo sehen Sie das besondere Potenzial des genossenschaftlichen Netzwerks und was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Bianka Renn: „Die DLG Eifel bezeichnet sich selbst als Mitmachgenossenschaft und ist ein lebendiges Netzwerk, bereichert vom eingeforderten Mitmachen und Sharing. Die beteiligten Mitgliedsunternehmen erfahren in den spezifischen Kenntnisbereichen, die die Mitglieder der Gemeinschaft zur Verfügung stellen, eine Förderung, die pragmatisch, praxisorientiert aber auch innovativ ist. Das genossenschaftliche Potenzial ergibt sich folglich aus der Bündelung von Kräften, die ein Netzwerk dann wieder seinen Teilnehmern zur Verfügung stellt. Diese Bündelung definiert sich aus dem Transfer von Branchenwissen, Fachkompetenz, praxiserprobten Lösungsansätzen, innovativen Ansätzen und Impulsen, Synergien und Vorteilen des gemeinschaftlichen Handelns.

Das Netzwerk der DLG Eifel gründet auf der gewinnbringenden Wechselwirkung und lässt für eine reine Konsumhaltung wenig Raum. Es bedarf aus meiner Sicht auch zukünftig einer Bündelung von Wissen und Kompetenz, um als Region marktrelevant zu sein und bleiben. Das klare Bekenntnis zur Region –ihren Hürden und Vorzügen – ist die Basis dafür, den Wirtschaftsraum als solchen zu positionieren.

Durch den Verbund der sich gemeinsam zur Region bekennenden Unternehmen und Institutionen, die ein starkes und gleichsam offenes System für neue Unternehmergenerationen bilden, erfährt die Wirtschaftsregion – natürlich begleitet von relevanten harten Standortfaktoren – eine wichtige Stärkung von innen, so dass ich mir für die Zukunft wünsche, bei dieser erfolgversprechenden Ausgangslage die Chancen des durch die Pandemie beschleunigten Wertewandels und des Digitalisierungsschubs für unseren Wirtschafts- und Lebensraum zu erkennen und nutzen und weniger risikoavers neue Ansätze zu verfolgen. Dass das Sharing von Wissen auch unter Mitbewerbern ein regionales Wirtschaftssystem stärkt, da es als solches erst erfahrbar wird, und gleichzeitig das einzelne Unternehmen befördert, beweisen uns täglich die gemeinhin bekannten internationalen Innovations- und Wirtschaftsräume. Aber auch jede Gemeinschaft von Gewerbetreibenden vor Ort, die gemeinsam wirkt. So hoffe ich, dass sowohl große und kleine Unternehmen als auch das starke Handwerk sich unserer genossenschaftlichen Idee verschreiben und aktive Gestalter der DLG Eifel werden.“

 

Frau Schumacher-Hendus, welche Möglichkeiten und DLG-Angebote sind aus Ihrer Sicht besonders attraktiv bzw. noch ausbaufähig?

Petra Schumacher-Hendus: „Als besonders gewinnbringend nehmen unsere Mitgliedsunternehmen den praxisorientierten Austausch untereinander wahr. Unser Leistungsspektrum erstreckt sich über eine Palette vielseitig interessanter Angebote. Die Themenvielfalt wird einerseits durch Best Practices aus den eigenen Reihen bestückt. Darüber hinaus bedienen wir uns in unseren Veranstaltungen und Arbeitskreisen beispielsweise auch des Fachwissens von hochkarätigen Experten. Wir haben im vergangenen Jahr sehr schnell auf die Pandemie reagiert und sind auf Online-Angebote umgestiegen. Diese Formate in Form von Workshops, Impulsvorträgen, Arbeitskreisen und Info-Veranstaltungen erfreuen sich bei unseren Mitgliedsunternehmen immer größer werdender Beliebtheit.“

 

Wie könnten Sie die Unternehmen der Region möglicherweise noch mehr unterstützen?

„Das Thema Kommunikation stellt auch für uns eine Herausforderung dar. Unser Kommunikationsziel ist es, möglichst alle Mitarbeiter unserer Mitgliedsunternehmen mit relevanten Inhalten und interessanten Angeboten zu erreichen. In den Unternehmen, in denen digitale Kommunikationskanäle wie beispielsweise ein Intranet genutzt werden, ist dies wesentlich einfacher.

Selbstverständlich arbeiten wir stetig daran, unsere Angebote zu optimieren um diese bestmöglich an den Bedarf unserer Mitgliedsunternehmen anzupassen. Hierzu bedienen wir uns vermehrt digitaler Möglichkeiten – unter anderem in Form von Online-Umfragen.

Auch das Thema Einkaufskooperationen ist in unserer Satzung verankert. Hier werden wir vermehrt nach Möglichkeiten der Entwicklung, Beratung, Bereitstellung und des Einkaufs von Leistungen in folgenden Bereichen fokussieren: Gesundheit, Personalführung, Digitalisierung, Chancengleichheit & Diversity sowie Wissen und Kompetenz. Unser Wunsch ist es, dass sich möglichst viele Unternehmen diesem genossenschaftlichen Netzwerk mit aktivem Austausch anschließen. Auf diesem Weg erzielen wir einen großen Nutzen für unsere Region Eifel.“ Weitere Informationen finden Sie unter www.dlg-eifel.de