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Interview DLG Eifel mit Bernd Becker, PE Becker

„attraktive Arbeitsregion bleiben“

Geschäftsführender Gesellschafter Bernd Becker von der PE Becker GmbH im Interview über die DLG Eifel

 „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele", das ist der Kerngedanke der genossenschaftlichen Idee in der Dienstleistungsgenossenschaft Eifel eG (DLG Eifel). Warum ist für Sie – vielleicht gerade in dieser Zeit vor dem Hintergrund von Covid 19 - solidarisches Handeln mit Fokus auf die Regionalität, also hier bei uns in der Eifel/im Kreis Euskirchen konkret so wichtig?

Bernd Becker: Wir müssen einander zuhören, verstehen und voneinander lernen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Somit können wir von den Erfahrungen anderer profitieren, Probleme erkennen und gemeinsam an Lösungen arbeiten.

In der am 24.12.2016 unter Federführung der VR-Bank Nordeifel eG gegründeten DLG Eifel haben sich bislang mehr als 50 Betriebe und Institutionen mit fast 5000 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Branchen - vom Kleinstunternehmen bis hin zum international agierenden Mittelständler – zusammengeschlossen. Haben Sie in Ihrem Bereich bereits Erfahrungen mit der DLG Eifel gesammelt? Was ist Ihr Eindruck? Inwiefern hat die Zusammenarbeit in der DLG Eifel schon geholfen?

Bernd Becker: Der Austausch mit benachbarten Betrieben hat uns bereits mehrfach dabei geholfen Verwaltungsarbeit einzusparen. Dies galt z.B. bei dem Thema der DSGVO wo wir auf vorbereitete Ausarbeitungen zurückgreifen konnten oder bei der Gestaltung flexiblerer Arbeitszeiten, wo gerade wir als kleineres Unternehmen von der Personalabteilung eines größeren Unternehmens lernen konnten. Es gibt eine ganze Reihe von Beispielen, wo der einzelne durch den Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen profitieren kann.

Der Schwerpunkt der DLG Eifel liegt in der Zusammenarbeit Eifeler Unternehmen, im Erfahrungsaustausch untereinander und in der gemeinsamen Erledigung von Aufgaben wie dem Gesundheitsmanagement. Für letztere Aufgabe hat die DLG hat ja auch eine sehr umfangreiche Förderung der Bundesregierung bekommen und bietet viele Formate wie das Beratercafé, die Gesundheitstage oder Webinare an. Haben Sie bereits diesbezügliche Angebote der DLG Eifel in Anspruch genommen? Haben Ihre Mitarbeiter bereits von den hochwertigen Dienstleistungen der DLG Eifel Gebrauch gemacht? Was war Ihr Eindruck?

Bernd Becker: Die PE Becker GmbH ist eines der Pilotunternehmen und profitiert durch die Einführung eines Gesundheitsmanagements. Die PE profitierte aber auch von Beginn an durch die Teilnahme an den verschiedenen Beratercafés oder den Arbeitskreisen zu Themen wie Digitalisierung und Personalmanagement. Das sind sehr professionell geführte Formate, die sich auch in Corona-Zeiten einer regen Nachfrage erfreuen, derzeit aber nur digital, also als Videokonferenz, stattfinden.

Es geht der DLG Eifel um die Erhöhung der Attraktivität und der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Region Eifel. Was denken Sie von diesem Ziel? Haben Sie Ideen, Ratschläge, Tipps, wie wir gemeinsam die Eifel nach vorne bringen?

Bernd Becker: Ich denke, dass besondere an der DLG Eifel ist, dass wir Mehrwerte für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen wollen, indem wir das Angebot in unseren Unternehmen verbessern. Es geht uns also im Besonderen um die hier lebenden und arbeitenden Menschen. Natürlich steht die Region Eifel in einem Wettbewerb mit anderen Regionen zu Themen wie Arbeitskräftemangel, Fördermöglichkeiten, Bildung oder auch Infrastruktur und damit meinen wir durchaus auch Kinderbetreuungsangebote und nicht nur schnelles Internet…

Wir wollen eine attraktive Arbeitsregion bleiben und gute Perspektiven für junge Familien bieten, indem wir qualitativ höherwertige Arbeitsplätze anbieten.

Nur mit guten Fachkräften werden wir auch unsere Unternehmen langfristig erfolgreich gestalten können und dieser Erfolg muss sich dann wiederum in einer sich steigernden Arbeitsplatzqualität widerspiegeln. Hier spiegelt sich auch das Gedankengut von INQA und „Arbeit 4.0“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zum Thema „New Work“. Mit einfachen Worten: Die Art und Weise zu Arbeiten wird sich in den kommenden Jahren sehr stark wandeln und hierauf müssen wir uns alle vorbereiten.

Die DLG Eifel handelt nach den fünf Säulen Personalführung, Chancengleichheit & Diversity, Gesundheit, Wissen & Kompetenz und Digitalisierung. Welcher dieser Aspekte ist für Sie am relevantesten? Haben Sie in der Zusammenarbeit mit der DLG Eifel schon einen oder mehrere dieser Punkte angegangen?

Bernd Becker: Durch das Pilotprojekt „Gesunde Region“ haben wir einen starken Fokus auf Gesundheitsthemen. Das hier erworbene Wissen hat uns natürlich gerade jetzt im Umgang mit der Pandemie geholfen.

Wir haben darüber hinaus natürlich weiteres wertvolles Wissen zum Gesundheitsmanagement für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgebaut, dass wir gerne im DLG Netzwerk mit unseren Partnerfirmen teilen.

Wir haben inzwischen auch Austauschformate für die Themen Digitalisierung und Personalführung, die gut angenommen worden sind. Um den Mitgliedbeitrag aber auch weiterhin günstig halten zu können braucht es viel Ehrenamt, dass uns derzeit nur begrenzt zur Verfügung steht.

Die vor uns stehenden Herausforderungen und Veränderungen sind mannigfaltig. Durch gemeinsames nachdenken, diskutieren und handeln wird es für jeden Einzelnen einfacher werden, diese auch zu meistern.

Davon bin ich überzeugt und daher bringe ich mich gerne ein.

Wie ist Ihre Erwartungshaltung? Was wünschen Sie sich von der DLG?  

Bernd Becker: Ich wünsche mir, dass das Netzwerk stetig wächst und wir weitere engagierte Genossen in die Organisation nötiger Aktivitäten einbinden können.

Für diesen einzigartigen und ich meine auch wertvollen Leitgedanken der Verbesserung der Arbeitsqualität in der Region Eifel, würde ich mir mehr Beachtung, Sichtbarkeit und auch mehr Öffentlichkeit wünschen.

Mit Bernd Becker sprach der Journalist Mirco Meuser (Agentur ProfiPress)