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Interview des Wochenspiegels mit Edmund Komar, Geschäftsführer der People Innovation Partners

Herr Komar, warum engagieren Sie sich in der DLG Eifel und moderieren z.B. den Arbeitskreis Personalführung?

Zum einen, weil mein Herz für die Eifel und das Rheinland schlägt. Ich bin in Bad Münstereifel geboren, habe dort Abitur gemacht und ich denke mit Freude an meine Jugend und die Schulzeit in der Eifel zurück. Anschließend habe ich rund 20 Jahre durch Studium und Beruf an anderen Orten verbracht. Seit einigen Jahren lebe ich wieder in Bad Münstereifel, unter anderem um uns besser um meine Mutter und meine Schwiegereltern kümmern zu können.  Zum anderen finde ich den genossenschaftlichen Kerngedanken der DLG "Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele" sehr aktuell. 

Was genau macht aus Ihrer Sicht den genossenschaftlichen Kerngedanken aktuell?

Meine Leidenschaft als Berater, Coach, Trainer, Speaker und Moderator mit meinem Beratungsunternehmen people.innovation.partners. ist es, Brücken zu bauen, in eine blühende Zukunft für Menschen und Unternehmen. Es liegt auf der Hand, dass Brücken keiner allein bauen kann, Brücken muss man gemeinsam bauen. Und wenn es um die Zukunft der Region Eifel geht, braucht es viele, die gemeinsam ihre Kräfte bündeln, um neue Chancen für nachhaltiges Wachstum zu erschließen. Ich unterstütze in meiner Arbeit den Bau von drei Brücken in die Zukunft: Business, Menschen und Innovation. Innovation braucht heute Co-Creation und Innovations-Ökosysteme. Das heißt, dass Fortschritt und bahnbrechende Innovationen meist nicht an einem Schreibtisch in einem einzelnen Unternehmen oder einer Verwaltung entstehen, sondern im Wechselspiel mit Anderen aus verschiedenen Organisationen. Es braucht eine anregende Umgebung mit vielfältigen Perspektiven, in der gemeinsam an neuen Lösungsideen gefeilt wird, die dann in der Praxis mit Kunden ausprobiert werden. Schließlich werden positive wie auch negative Erfahrungen ungeschminkt geteilt, um schnell zu lernen und umzusetzen. Das ist für mich der genossenschaftliche Kerngedanke 4.0.

Um was geht es denn im Arbeitskreis Personalführung?

Dort treffen sich Geschäftsführer/innen, Führungskräfte und Personalleiter/innen, Bürgermeister/innen und Wirtschaftsförder/innen, um miteinander und voneinander zu lernen, um praktische Anregungen zu erhalten, damit sie jeden Tag als Führungskraft ein Stückchen besser werden. Mein Hauptfokus ist es, eine vertrauensvolle Diskussions- und Lernatmosphäre zu schaffen, in der man auch mal lachen und ohne Furcht über schwierige Herausforderungen sowie erfolgreiche und weniger erfolgreiche Versuche sprechen kann. Der Arbeitskreis ist auch eine Austauschplattform für erfolgreiche Vorhaben, über die Mitglieder der DLG berichten. Mit gezielten Impulsen, die auf meinen eigenen Erfahrungen als Führungskraft in Business, Innovation und als Personalchef, aber auch aus zahlreichen Projekten mit DAX- wie auch mittelständischen Unternehmen oder Startups basieren, bringe ich neue Perspektiven ein. Dabei werde ich unterstützt durch Partner aus meinem Netzwerk oder dem Umfeld der DLG.

Mit welchen Führungsherausforderungen und Themenschwerpunkten aus dem Personalmanagement hat sich der AK Personalführung bereits auseinandergesetzt?

Die Themenschwerpunkte richten sich einerseits nach den aktuellen Bedarfen der Teilnehmer, andererseits sehe ich mich in der Verantwortung, die Teilnehmer mit sich abzeichnenden Herausforderungen zu konfrontieren. Der Verlauf der Corona-Pandemie hat großen Einfluss auf die Auswahl der Themen. So haben wir uns mit folgenden Fragestellungen beschäftigt:

  • Welche Auswirkungen hat die Lockdown-Erfahrung auf Führung, Business und Personalmanagement kurz- und langfristig?
  • Wie wird mobiles Arbeiten und Homeoffice organisiert und in Betriebsvereinbarungen abgebildet?
  • Wie werden sich die Anteile von Homeoffice oder Arbeiten im Büro entwickeln und wie wird das Büro nach der Pandemie aussehen?
  • Employer Branding und Recruiting: Welche Hebel haben wir, um die Arbeitgeberattraktivität in der Region zu verbessern?
  • Wie wirken sich Struktur und Balance im Homeoffice und die Büroumwelt auf Gesundheit und Produktivität aus?
  • Welches Führungsverhalten ist in Krisenzeiten effektiv?

Was haben Sie für das nächste Treffen des Arbeitskreises geplant?

Der Arbeitskreis trifft sich (zurzeit virtuell) alle 6 - 8 Wochen von 18:00 - 19:30 Uhr. Der nächste Termin ist für Mittwoch den 3.3.2021 geplant. Wir werden die Diskussion um Führung in der Krise fortsetzen. Beim letzten Termin haben die Teilnehmer einige Ideen aufgenommen, die sie derzeit im Führungsalltag ausprobieren. Es ging z.B. um die Frage, wie man sich trotz der fehlenden körperlichen Nähe in der Video-Kommunikation mit Hilfe von kinästhetischer Sprache (= Sprechen über Erleben und Gefühle) näherkommen und stärkere Bindung zum Gesprächspartner entwickeln kann. Markus Schmitt, psychologischer Leiter des Eichenberg Instituts wird uns dabei mit Blick auf Haltung, Rollensouveränität oder Kommunikationstools kompetent unterstützen.

Welchen Ausblick können Sie uns für Ihre Arbeit mit der DLG Eifel geben?

Für die weiteren Termine ab Ende April/Anfang Mai können wir uns auf außergewöhnlich attraktive Highlights freuen. Zwei meiner wichtigsten, langjährigen Geschäftspartnerinnen werden im Arbeitskreis auf unterhaltsame Art und Weise nützliche Impulse geben.

  • Alice Frick (Schauspielerin, Comedian, Regisseurin, humorvolle feministische Aktivistin und häufig Co-Moderatorin und Co-Trainerin mit mir) wird über unsere gemeinsame Arbeit mit Führungskräften und Personalmanagern berichten und trotz virtueller Kommunikation interaktive Kostproben zu den besonderen Herausforderungen an Mimik, Gestik und Sprache bei eingeschränkter Körpersprache in der virtuellen Welt anbieten. Alice stammt aus Österreich, lebt in London und arbeitet dort als Stand-up Comedian, inzwischen auch in großem Ausmaß virtuell.
  • Susanne Nickel ist mehrfache Buchautorin, Speaker Award-Gewinnerin und gehört zu den Top 100 Speakern in Deutschland. Vor der Pandemie hat sie z.B. die Porsche Arena in Stuttgart mit 5000 Zuhörern gerockt. Ihr aktuelles Buch „Führen auf Distanz“ ist gerade als Kindle-Version erschienen und erscheint als Taschenbuch am 17.2.2021. Auch ihre anderen erfolgreichen Bücher beschäftigen sich mit für unseren Arbeitskreis besonders wichtigen Themen, so z.B. „Die Krise kann mich mal“, "Gestatten Chefin: Karrieredrehbuch für Frauen" oder "Ziele erreichen - von der Vision zur Wirklichkeit".

Wer Fragen hat, kann sie gerne über edmund.komar@peopleinno.com an mich senden. Und wenn Sie mal reinschnuppern oder sich zum Arbeitskreis Personalführung anmelden möchten, dann nehmen Sie bitte mit Petra Schumacher-Hendus der DLG Eifel Kontakt auf petra.schumacher-hendus@dlg-eifel.de.

Noch ein Hinweis auf einen außergewöhnlichen Termin, den Sie sich unbedingt notieren sollten: Am 18.3. um 13:00 Uhr wird die Abschlussveranstaltung des Projekts Gesunde Region Eifel, die ich moderiere, virtuell stattfinden. Das aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im Rahmen der Initiative „Neue Qualität der Arbeit“ geförderte Projekt hat das Ziel, ein Unternehmensnetzwerk zur Förderung der betrieblichen Gesundheit bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) sowie Institutionen in der Region Eifel zu entwickeln. In der Veranstaltung wird eine Bilanz gezogen. Wir freuen uns, einen besonders spannenden und unterhaltsamen Gast ankündigen zu können. Prof. Hermann Simon, den Entdecker der "Hidden Champions", der gleichzeitig globalen unternehmerischen und akademischen Erfolg verbunden mit bodenständiger Verwurzelung in der Eifel verkörpert. Hermann Simon bekennt sich in seinem biografisch geprägten Buch „Zwei Welten – Ein Leben“ u.a. zu der Weisheit "Gesundheit leben" als wesentliche Lernerfahrung. Es könnte kaum einen besseren Botschafter für die "Gesunde Region Eifel" geben.